28.05.2012...liebe Hüter und Beschützer der Moral....auch wenn das wie zwei nebeneinander stehende Kreuze aussieht und wieder ein heiliger Sturm der Entrüstung losbricht - das ist ein armes, unschuldiges "H". Im Gegensatz zu Kreuzen sind "H's" nicht makaber oder pietätlos sondern gut und nützlich. Das "H" ist nämlich ein Buchstabe und sehr freundlich - besonders dieses hier. Viele schöne Worte fangen mit "H" an - nicht nur Hülstrung, sondern auch Heimat, Helden, Heilige, Hoffnung, Hefeweizen, Hüftsteak und noch viele andere. Wer kann dagegen schon was haben?

...heute, am 08.05.2012 das böse Holzkreuz - das wahre Problem bei uns am Hülstrung - entfernt wurde. Im Gegensatz zum letzten Mal nicht heimlich in der Nacht oder wie vermutet im Morgengrauen - diesmal am helligtem Tag (was massive Luftunterstützung doch alles bewirken kann - siehe unten). Wer immer das gemacht hat - toll gemacht. Das ist zweifelsfrei ein entschlossener, mutiger und wichtiger Schritt in Richtung "Sicherheit für Kinder" und "Pietät". Darauf haben hier viele sehnsüchtig gewartet !!!?????

 

Und warum hängt jetzt das hier? Wieder mal absolut makaber und pietätlos - diesmal vom Verkehrsministerium und anderen Organisationen !!!?????

21.04.2012...

heute war in einem Artikel im Kölner Stadtanzeiger u.a. zu lesen, dass in einer Vor-Ort-Begehung durch Verwaltung und Polizei im März ein Holzkreuz mit Grablicht entdeckt wurde. Diese Kombination ist nach Auffassung der Obrigkeit makaber und pietätlos. Das wurde auch gleich als Corpus Delikti im Artikel abgebildet - auf dem Übergroß abgelichteten Bild war keine zwar keine Spur von einem Grablich zusehen, aber wahrscheinlich hatten hier einige eine Erleuchtung. Das wahre Problem am Hülstrung ist nicht die Sicherheitslage sondern ein Kreuz. Das muß jetzt weg - hochoffiziell.

 

Im Moment ist noch nicht klar, wann das erfolgen soll. Gerüchten zufolge wurde für die Entfernung Unterstützung durch eine "Special Forces" der US Marines angefordert, die bei der Beseitigung des einsamen Kreuzes Luftunterstützung der Luftwaffe durch Kampfhubschrauber und U-Boot gestützten Boden-Boden Raketen der britischen Royal Navy erhalten wird. Wann die Aktion erfolgt unterliegt naturgemäß strengster Geheimhaltung. Nur der Zeitpunkt ist klar - im Morgengrauen

 

Liebe Leute - macht doch lieber Euren Job und kümmert euch um Lösungen für die Sicherheit hier. Ist schon traurig - es ist offensichtlich unbedenklich und moralisch, wenn jahrelang Menschen durch Untätigkeit in Gefahr gebracht werden. Wenn aber darauf durch ein einfaches (ein etwas schöneres wäre schon schön - sorry) Kreuz  aufmerksam gemacht wird ist das pietätlos - verdrehte Welt.

Die einen sehen eine Verbesserung der Welt in Minarettverboten und die anderen entfernen dafür Keuze. Wo bleibt hier der Sinn?

 

Wir verstehen aber, dass jede Form von Aufmerksamkeit für so manche wirklich störend ist.

20.01.2012 - Noch beflügelt durch die gestrigen Erkenntnisse musste ich heute den geliebten 5 km Radius um Leichlingen verlassen und beruflich bedingt auf die Autobahn. Dort verlor ich bereits nach 30 Minuten Fahrzeit die Fassung – schon von weitem erblickte ich ein riesiges Schild mit einer Todesanzeige zu einem Verkehrsunfall direkt an der Autobahn. Mit Fotos der Verstorbenen und einem Kreuz, das sogar deutlich größer war als das kleine was am Hülstrung stand.

 

Die eilig herbei gerufene Polizei erklärte mir kopfschüttelnd, dass dort natürlich niemand gestorben sei - das ist nur als Hinweis zum Nachdenken für die vorbeifahrenden Fahrzeugführer vorgesehen. Auf meinen energisch vorgebrachten Hinweis, dass ein solches Schild ohne einen hier tatsächlich erfolgten tödlichen Unfall gegen Sitte und Anstand verstößt und ich auf eine sofortige Entfernung bestehe drohte man mir mit einer Strafanzeige, wenn ich versuchen sollte das Plakat zu entfernen oder zu zerstören. Schließlich sei es offiziell durch die Straßenmeisterei im Auftrag des Landes aufgestellt worden. Für mein Verhalten und meine vorgebrachten Argumente brachte man wenig Verständnis auf. Schlussendlich forderte man mich eindringlich auf jetzt unverzüglich weiter zu fahren – ich fügte mich tief verunsichert. 24,5 km weiter sah ich ein weiteres ähnliches Plakat, sah diesmal aber von einem Anruf bei der Polizei ab. Bei der Rückfahrt nach Leichlingen war ich sehr nachdenklich.

 

Kann es sein, dass ich gestern die falschen Schlüsse gezogen habe? Das ich dem unbekannten Aufsteller des Kreuzes am Hülstrung vielleicht Unrecht getan habe – das alles vielleicht doch ganz anders zu sehen und das vergleichsweise winzige Kreuz als Mahnung doch angemessen ist? Das die Welt draußen zwischenzeitlich doch etwas anders geworden ist? Offener und toleranter halt – schließlich haben wir bereits das Jahr 2012. Und das es richtig sein kann, sich nicht nur für eigene Interessen sondern auch für andere und eine gute Sache einzusetzen.


Lieber unbekannter Aufsteller des Kreuzes – ich entschuldige mich für das was ich gestern gesagt habe. Der heilige Zorn hat mich wohl etwas verblendet und ich habe wohl nicht ganz zu Ende gedacht. Ich verspreche – ich werde zukünftig erst nochmal Luft holen und Nachdenken bevor ich so was mache. Komm einfach mal vorbei…wir trinken ein Bier zusammen und wenn Du willst nehme ich Dich als kleine Entschuldigung in meinem Auto einen Monat lang sicher den Berg runter und wieder rauf. Leider hab ich eine Weile gebraucht zu Verstehen – aber besser spät als nie.




19.01.2012 - in der Nacht zum 19.01.2012 wurde das am Tag zuvor von Unbekannten aufgestellte neue Kreuz und die Kerze wieder zerstört…


Nach einigem Nachdenken komme ich jetzt zu der Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann. Nur weil hier Leute Befürchtungen um mögliche Verletzungen mit nicht einmal gesicherter Todesfolge haben werden andere Menschen durch das aufgestellte Kreuz in Ihrem Glauben, ihren Gefühlen und ihrer Würde verletzt. Das ist scheußlich – und zwar von denen, die Ihre eigene erbärmliche Angst um mögliche Verletzungen von sich selbst oder Familienangehörige über die tagtäglich stattfindende seelische Verletzung von vorbeifahrenden Mitbürgern/Nachbarn stellen.


Der nette Beamte aus der Zeitung hat völlig recht – es ist unanständig ein Kreuz am Straßenrand  aufzustellen, wenn dort noch niemand ums Leben gekommen ist. Überfahrene Haustiere, regelmäßige Adrenalinschübe durch Fast-Unfälle, Blechschäden, kleinere Bläsuren durch Stürze am Straßenrand und die Sorge um Schulkinder zählen hier nicht. All das ist unbedeutend – wo kämen wir da hin, wenn jeder ängstliche Bürger gleich ein Kreuz aufstellen würde.

 

Dem unbekannten Kreuzaufsteller sei klar gesagt – erst ein Toter und dann ein Kreuz. In der Reihenfolge - alles andere verstößt gegen Sitte und Anstand. Die Voraussetzung für das Aufstellen eines Kreuzes muss erst gegeben sein. Etwas Geduld also noch.
Wenn Du in der Zwischenzeit Angst um Dein Leben oder das Deiner Familienangehörigen hast kauf Dir ein Auto und fahr den Berg runter/hoch – andere machen das ja auch so…schon seit vielen Jahren.

Abschließend noch – es wäre es schön, wenn Du Dich bei den von Dir tatsächlich verletzten Mitbürgern/Nachbarn entschuldigen würdest. Die besitzen nämlich zwei Dinge die Dir offensichtlich fehlen – Anstand und ein Auto.